Azubipreis der Max-Planck-Gesellschaft

Pia Dömer wird für ihre starke persönliche Entwicklung und herausragende berufliche Leistung ausgezeichnet

13. September 2017

Schon das zweite Jahr in Folge wird eine Auszubildende aus der tierexperimentellen Einrichtung des Max-Planck-Instituts (MPI) für molekulare Biomedizin in Münster mit dem Azubipreis der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) ausgezeichnet. Pia Dömer hat mit ihrer Ausbildung zur Tierpflegerin Fachrichtung Forschung und Klinik ihre Berufung gefunden.

Seit 2007 zeichnet die MPG jedes Jahr bis zu 20 Auszubildende in den Max-Planck-Instituten mit ihren „hauseigenen“ Azubipreis aus, der mit 750 Euro dotiert ist. Nicht nur herausragende schulische und berufliche Leistungen werden prämiert, es wird vielmehr auch soziales Engagement und die persönliche Entwicklung gewürdigt.

Pia Dömer war noch 16, als sie die Realschule in Emsdetten abgeschlossen hatte und sich nach einem Ausbildungsplatz umsah. Mit ihrem Interesse für Tiere und Biologie lag es nahe, sich auf die Anzeige des MPI für molekulare Biomedizin zu bewerben. Unter „Tierpfleger/in Fachrichtung Forschung und Klinik“ konnte sie sich zunächst noch nicht viel vorstellen, aber im Bewerbungsgespräch und nach einem Tag Probearbeiten wurde Pia Dömer klar: „Das macht bestimmt Spaß“. Als sie dann die Zusage für die Ausbildungsstelle bekam, nahm sie die Stelle ohne zu zögern an. „Es ist das Beste, was mir passieren konnte,“ sagt Pia Dömer strahlend.

Für Pia Dömer war es eine große Umstellung: nicht nur war die ehemalige Schülerin mit 16 Jahren auf einmal eine Pendlerin, die mit Bus und Bahn nach Münster fuhr. Alle drei Wochen verbrachte sie für den Besuch zur Berufsschule eine Woche in Düsseldorf. „Das hat mich schnell selbständig werden lassen,“ sagt Pia.

Die Ausbildungsverantwortlichen Susanne Cross und Christin Schmitz legen viel Wert auf Selbständigkeit. „Ab dem zweiten Lehrjahr hat Pia häufiger die Verantwortung einer bestimmten Einheit übernehmen dürfen und das hat sie super gemacht,“ sagt Susanne Cross zufrieden. „Auch über ihre zwei Praktika in Essen und Lübeck haben wir nur positive Rückmeldungen bekommen“, sagt sie.

„Das Tollste an der Arbeit finde ich den Umgang mit den Tieren“, sagt Pia Dömer. Und sie schätzt die Vielfältigkeit ihrer Arbeit: „Nicht nur die täglichen Aufgaben sind spannend und abwechslungsreich. Man steht auch in engem Kontakt zu den Wissenschaftlern, die immer gerne erklären. Toll ist auch, dass es ihnen gleich ist, ob wir noch in der Ausbildung sind. Wir werden wie vollwertige Tierpfleger angesehen. Dieses Vertrauen fühlt sich gut an.“

Susanne Cross und Christin Schmitz nehmen sich viel Zeit für ihre Schützlinge. „Die Ausbildung ist uns eine Herzensangelegenheit,“ sagt Susanne Cross. Das spiegelt sich nicht nur in der hervorragenden Ausbildung wider – man merkt es ihnen auch an: „Wir sind froh, dass wir Pia nach ihrer Ausbildung für ein weiteres Jahr übernehmen können“, sagt Susanne Cross glücklich.

Im feierlichen Rahmen der Weihnachtsfeier des MPI und im Namen des MPG-Präsidenten wird Prof. Dr. Hans Schöler, Geschäftsführender Direktor des MPI, Pia Dömer die Urkunde überreichen. Pia Dömer ist die vierte Auszubildende, die mit dem Azubipreis der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet wird; Yvonne Krüger erhielt den Azubipreis in 2010 (Kauffrau für Büromanagement), Christian Kannenbrock bekam den Azubipreis 2012 (Elektroniker, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik) und im letzten Jahr wurde Deniz Lukaszczyk (Tierpfleger Fachrichtung Forschung und Klinik) ausgezeichnet. Seit 2009 ist das MPI für molekulare Biomedizin ein Ausbildungsbetrieb.

Zur Redakteursansicht