Proben aus der Wüste im Gepäck
Gastwissenschaftlerin aus Äthiopien erforscht am Exzellenzcluster „Cells in Motion“ widerstandsfähige Mikroorganismen
Lulit Tilahun Wolde liebt es, zu reisen. Für ihre Forschung verschlägt es die Äthiopierin regelmäßig an einen der heißesten und unwirtlichsten Orte der Welt: Dallol heißt das Gebiet in der äthiopischen Wüste Danakil, in dem die Biotechnologin zwischen Salzsäuretümpeln und Lavagestein einmal jährlich Wasser- und Bodenproben entnimmt. Wieder zuhause an ihrer Universität in der Hauptstadt Addis Abeba untersucht sie Mikroorganismen, die sich den extremen Umweltbedingungen in Dallol angepasst haben und dort gedeihen. Die aktuelle Forschungsreise von Lulit Wolde geschieht allerdings unter weniger extremen Bedingungen: Seit zwei Monaten ist sie in Münster – als Gastwissenschaftlerin am Exzellenzcluster „Cells in Motion“ der Universität. Mitgebracht hat sie ihre Proben aus Dallol, um sie im Labor von Sebastian Leidel auf molekularer Ebene genauer unter die Lupe zu nehmen.