Auszeichnung für Max-Planck Forscherin Anjali Kusumbe aus Münster
Werner Risau-Preis 2014 für herausragenden wissenschaftlichen Artikel zur Gefäß- und Knochenbildung
Am 18. März 2014 wird Max-Planck Forscherin Dr. Anjali Kusumbe vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin im Rahmen der internationalen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie und der Deutschen Gesellschaft für Entwicklungsbiologie in Regensburg mit dem Werner Risau-Preis 2014 ausgezeichnet. Der Werner Risau-Preis wird seit 2000 jedes Jahr an eine junge Wissenschaftlerin oder einen jungen Wissenschaftler für herausragende Untersuchungen im Bereich der Endothelzellbiologie ausgelobt. Der Werner Risau-Preis ist mit 4000 Euro dotiert. Es ist das zweite Mal, dass ein Münsterscher Max-Planck Forscher den Preis bekommt – ein Zeichen für die hervorragende Qualität der Gefäßforschung am Institut.
Dr. Anjali Kusumbe, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung von Professor Dr. Ralf H. Adams, veröffentlichte am 12. März 2014 einen Artikel in der Fachzeitschrift ‚Nature’, in dem sie die Entdeckung eines neuen Blutgefäßtyps beschreibt, der für die Knochenbildung zuständig ist. Die Erforschung von Knochen war technisch bislang sehr schwierig. Folglich war nur wenig über die genauen Mechanismen von Knochen- und Gefäßbildung bekannt. Zusammen mit Dr. Saravana Ramasamy, der auch in der Abteilung von Professor Dr. Ralf Adams forscht, konnte sie diese Schwierigkeiten überwinden und dadurch eine Schlüsselrolle von bestimmten Blutgefäßen beim Wachstum von Knochen entdecken. Die Forscher identifizierten zudem Signalwege, die das Gefäßwachstum und darüber auch die Knochenbildung beeinflussen. Diese Ergebnisse könnten für die Entwicklung von zukünftigen Therapien für Skelettfrakturen und Knochenschwund von großem Nutzen sein.
Nach dem frühen Tod von Professor Dr. Werner Risau, bis dahin Direktor am Max-Planck-Institut für Physiologische und Klinische Forschung in Bad Nauheim, im Jahr 1998, gründeten seine Kollegen mit einer großzügigen Spende der Witwe Barbara Risau den Werner Risau-Preis. Dieser wurde erstmals im Jahr 2000 an Ralf Adams vergeben, der damals als Postdoktorand am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg tätig war. Dr. Anjali Kusumbe wird den Preis aus den Händen von Professor Dr. Rupert Hallmann vom Werner Risau-Preiskomitee und dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie, Professor Dr. Eugen Kerkhoff, empfangen.
„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, denn es ist eine schöne Anerkennung für die harte Arbeit der letzten Jahre. Aber wir sind noch nicht fertig – es gibt noch viele wichtige Fragen, die weiter untersucht werden müssen“, so Anjali Kusumbe. Im Jahr 2013 erhielt Dr. Rui Benedito, damals ebenfalls Postdoktorand bei Professor Dr. Ralf H. Adams, auch schon den Werner Risau-Preis. Max-Planck Abteilungsleiter Ralf H. Adams, zugleich Professor der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, freut sich ebenso über diese Auszeichnung, denn: „Sie zeigt, dass wir in Münster ein richtig gutes Forschungsumfeld für die Gefäß- und Endothelforschung geschaffen haben.“
Dr. Anjali Kusumbe (32) absolvierte ihren Bachelor of Science (B.Sc.) in ‚Science’ und ihren Master of Science (M.Sc.) in ‚Biotechnology’ an der Nagpur University in Indien. Sie promovierte am National Centre for Cell Science in Pune, Indien, mit Untersuchungen zu Eierstockkrebs. In April 2011 kam sie als Postdoktorandin in die Abteilung von Professor Dr. Ralf Adams ans Max-Planck-Institute für molekulare Biomedizin.