Mauricio Rocha-Martins wird neuer Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin

Max-Planck Forschungsgruppe untersucht die Selbstkorrekturfähigkeiten von sich entwickelnden Geweben

22. April 2024

Dr. Mauricio Rocha-Martins wird ab 1. Mai 2024 die neue unabhängige Forschungsgruppe „Embryo Self-correction” am Max-Planck-Institut leiten. Zusammen mit seinem Team wird er untersuchen, wie Zellen zusammenarbeiten, um Entwicklungsstress zu überwinden und gesunde Organe zu bilden. Das Forschungsgebiet von Rocha-Martins passt perfekt in das Themenspektrum des Max-Planck-Instituts.

Mauricio Rocha-Martins freut sich auf seine neue Aufgabe in Münster: „Mit seinen interdisziplinären Forschungsteams verfolgt das Max-Planck-Institut sehr komplementäre Themen im Bereich der Zelldynamik und Zellkommunikation“, sagt der Wissenschaftler, der bisher als Postdoc am Instituto Gulbenkian de Ciência (IGC) in Portugal tätig war. „Ich bin sicher, dass die lebendige wissenschaftliche Gemeinschaft - auch durch die starke Partnerschaft des MPI mit dem Multiscale Imaging Centre und anderen Mitgliedern des Cells in Motion (CiM) Interfaculty Centre in Münster - von unschätzbarem Wert für meine Forschung sein wird“.

Seine Forschungsfrage: Wie reparieren sich Embryonen selbst, wenn etwas schief läuft? Die Organbildung im Embryo ist ein hochkomplexer Prozess, an dem eine Vielzahl zellulärer Verhaltensweisen und Interaktionen beteiligt sind. Diese können während der natürlichen Entwicklung gestört werden, zum Beispiel durch genetische und umweltbedingte Stressfaktoren wie Mutationen, Sauerstoffmangel und Virusinfektionen.

„Angesichts dieser Herausforderungen ist es bemerkenswert, dass Embryonen in der Regel gesunde Organe entwickeln. Ihre erstaunliche Fähigkeit zur Selbstkorrektur möchte ich besser verstehen und erforschen“, sagt Rocha-Martins.

Dazu holt er den Zebrafisch als Modellorganismus an das Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin zurück. „Zebrafische haben den Vorteil, dass sie sich außerhalb des Mutterleibs entwickeln und durchsichtig sind“, sagt Rocha-Martins. "Wir werden fortschrittliche bildgebende Verfahren einsetzen, um genau zu untersuchen, wie sich entwickelnde Gewebe 'brechen' und 'reparieren'." Parallel dazu wird sein Team Organoide aus menschlichen Zellen züchten, um Entwicklungsstörungen zu modellieren, von denen eines von 40 Neugeborenen in der EU betroffen ist. "Wir wollen verstehen, ob und wie Selbstkorrekturmechanismen den Ausgang der Krankheit beeinflussen."

Rocha-Martins wird sich nicht nur wegen der Forschungslandschaft in Münster wohlfühlen: „Es stand immer ganz oben auf meiner Wunschliste, in einer Stadt zu leben, in die ich mit dem Fahrrad pendeln kann. Und jetzt ziehe ich in die Fahrradhauptstadt Deutschlands!“ Rocha-Martins schätzt auch die kulturelle Vielfalt der Stadt und ihre einladende Atmosphäre: „Letztes Jahr war ich zufällig während der Grünflächenunterhaltung in Münster und habe mich in das Konzept verliebt”.

Mauricio Rocha-Martins hat seinen Bachelor in Biowissenschaften (Genetik) und seinen Master in Biophysik an Federal University of Rio de Janeiro (UFRJ) in Brasilien gemacht. Am Institut für Biophysik der UFRJ absolvierte er sein Promotionsstudium, während dessen Rocha-Martins einen einjährigen Forschungsaufenthalt am Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden (Deutschland) hatte. Für sein Postdoc-Studium kehrte er an das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden zurück. Als seine Vorgesetzte, Caren Norden, zur stellvertretenden Direktorin für Wissenschaft am Instituto Gulbenkian de Ciência (IGC) in Portugal ernannt wurde, schloss ich Mauricio Rocha-Martins ihr an. Die unabhängige Max-Planck-Forschungsgruppe von Mauricio Rocha-Martins am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin wird für sechs Jahre gefördert.

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