Karriere mit Kind

Max-Planck-Doktorandin Katharina Kessel erhält Ursula von Euch Stipendium für begabte und leistungsbereite junge Mütter

5. November 2015

Karriere in der Wissenschaft und trotzdem Kinder bekommen? Für viele junge Wissenschaftlerinnen ist das unvorstellbar. Katharina Kessel, Doktorandin am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin und Mutter von zwei Mädchen im Alter von einem und fünf Jahren zeigt, dass es möglich ist. Nun bekommt sie für ein Jahr ein Ursula von Euch Stipendium. Damit kann Katharina Kessel eine Haushaltshilfe und eine Kinderbetreuerin bezahlen – und ihre Doktorarbeit fertigstellen.

„Die Arbeit in der Wissenschaft und eine Familie unter einen Hut zu bringen ist zwar eine Herausforderung, aber möglich“, sagt Katharina Kessel (33). Seit drei Monaten widmet sie sich wieder voll und ganz ihrer Doktorarbeit in der Abteilung von Professor Dr. Hans Schöler am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin. „Unsere jüngste Tochter ist jetzt ein Jahr alt und ich arbeite wieder Vollzeit. Ohne Unterstützung geht das nicht“, sagt Kessel.

Die bekommt sie nun von der Ursula von Euch Stiftung, deren Ziel es ist, mehr hochqualifizierte Frauen mit Kindern an der Forschung in Deutschland zu beteiligen und ihre wissenschaftliche Karriere zu unterstützen. Die Stiftung vergibt in diesem Jahr zwei Stipendien an junge begabte und leistungsbereite Frauen mit Kindern an der Westfälischen Wilhelms-Universität, mit denen sie Hilfen bei der häuslichen Arbeit und bei der Kinderbetreuung finanzieren können.

„Ich freue mich sehr über dieses Stipendium, das ist eine großartige Unterstützung“, sagt Kessel. „In der Wissenschaft hat man keinen geregelten Arbeitstag. Prinzipiell arbeitet man mehr als 40 Stunden in der Woche“, sagt Kessel. „Zum Glück werden die Arbeitsstunden am Max-Planck-Institut sehr flexibel gehandhabt. Aber es ist schon gut, dass unsere Kinderbetreuerin die Kinder auch mal vom Kindergarten abholen kann“.

Die Doktorandin muss noch einige Versuche durchführen und wird Ende 2016 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Münster ihre Doktorarbeit über die Herstellung von roten Blutkörperchen aus reprogrammierten Stammzellen fertigstellen. Auch Kessels Mann arbeitet als Wissenschaftler. „Uns bleibt kaum Zeit für den Haushalt, und die freie Zeit, die wir haben, möchten wir gerne mit unseren Kindern verbringen“, sagt Kessel.

Zur Redakteursansicht