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Nachwuchselite des Lindauer Nobelpreisträgertreffens zu Gast am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin

4. Juli 2018

Ende Juni trafen rund 600 Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt in Lindau 39 Nobelpreisträger. Die jährlichen Lindauer Nobelpreisträgertagungen fördern den Austausch zwischen Wissenschaftlern unterschiedlicher Generationen, Kulturen und Disziplinen. Die Max-Planck-Gesellschaft hat dieses Jahr 20 junge Wissenschaftler für das Treffen auserkoren. Um den Austausch zwischen Max-Planck Wissenschaftlern und der Nachwuchselite weiter zu intensivieren, hat die Max-Planck-Gesellschaft 2017 das „Postevent“ zum Lindauer Nobelpreisträgertreffen ins Leben gerufen: Ausgewählte junge Wissenschaftler verbringen nach dem Lindauer Treffen zwei Tage an einem Max-Planck-Institut (MPI) derer Wahl. Für Ewa Blaszczak aus Polen und Oluwafemi Kale aus Nigeria ging so am 2. und 3. Juli ihr Traum am MPI für molekulare Biomedizin in Erfüllung.

„Es war grandios“, sagt Oluwafemi Kale strahlend. Der junge Wissenschaftler aus Nigeria hat seit seinem Pharmakologie-Studium schon den Wunsch, ans Max-Planck-Institut in Münster zu kommen. Mehrfach hatte er sich für das Doktorandenprogramm des Instituts beworben, aber er verpasste stets nur knapp die Aufnahme. Nun macht er eine Doktorarbeit in Nigeria, in der er verschiedene Aspekte der Volksmedizin pharmakologisch und toxikologisch untersucht. „Der Besuch war sehr hilfreich, weil ich molekularbiologische Herausforderungen in meinem Projekt mit den hiesigen Wissenschaftlern habe besprechen können“, sagt Oluwafemi Kale.

„Der Austausch mit den Wissenschaftlern hier war tatsächlich enorm wertvoll“, meint auch Dr. Ewa Blaszczak, die Biologie und Englisch studiert hat. Sie wollte sich speziell auch mit Forschungsgruppenleiter Dr. Juan M. Vaquerizas treffen, um eine Kooperation mit seiner Gruppe zu beginnen. „Ich untersuche eine bestimmte Art von Proteinmodifikation, die an der Proteinqualitätskontrolle, der Signaltransduktion und der Kontrolle des Zellzyklus beteiligt ist“, erklärt Ewa Blaszczak. „Im Moment führt mich mein Projekt aber zur genomischen Analyse der Transkriptionsregulation und in dem Bereich ist Dr. Vaquerizas ein Experte. Ich habe sehr gute Anregungen für mein Projekt bekommen.“

Während des zweitägigen Besuchs haben Ewa Blaszczak und Oluwafemi Kale sich mit allen Abteilungs- und Gruppenleitern austauschen und vor den Mitarbeitern des Instituts ihre eigene Forschung darstellen können. „Der Besuch ans Max-Planck-Institut war eine Bereicherung für uns und ein sehr schöner Abschluss der Nobelpreisträgertagung“, waren sich die beiden einig.

Das Programm für die beiden Nachwuchswissenschaftler haben Michael Glatza und Dr. René Hägerling zusammengestellt. Vor vier Jahren waren sie selber bei der Lindauer Nobelpreisträgertagung anwesend. „Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass das Treffen mit den Nobelpreisträgern zwar sehr inspirierend, aber durchaus auch anstrengend sein kann. Daher wollten wir auch Zeit einplanen, um unseren Gästen das Leben in Münster und seine Bürger näher zu bringen“, sagt René Hägerling, Postdoktorand am MPI für molekulare Biomedizin. Michael Glatza und René Hägerling haben deshalb Ewa Blaszczak und Oluwafemi Kale das lebenswerte Münster gezeigt und sie haben sich zusammen im Public Viewing Fußballspiele der Weltmeisterschaft angeschaut. Am letzten Besuchstag rundete ein Spaziergang um den Aasee bei strahlend blauem Himmel den wissenschaftlichen Ausflug der Gäste ab.

Auch bei der Auswahl der Kandidaten waren die beiden Lindau-Alumni involviert. „Es war sehr schwierig, aus den 12 Kandidaten, die zu unserem MPI kommen wollten, zwei auszusuchen. Verdient hätten sie es alle“, sagt Michael Glatza, Doktorand am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin. Insgesamt haben sich 79 junge Wissenschaftler aus dem Ausland für das Postevent der Max-Planck-Gesellschaft beworben, zwölf von ihnen speziell für das MPI in Münster. „Wir hoffen, dass Ewa und Oluwafemi so erfolgreich bleiben wie sie sind und dass wir vielleicht ein wenig dazu beitragen konnten“, sagt Michael Glatza. „So oder so: der Besuch von Ewa und Oluwafemi hat uns sehr viel Spaß bereitet.“

Ewa Blaszczak und Oluwafemi Kale möchten der Max-Planck-Gesellschaft danken für die Einladung und dem Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin für die großartige Gastfreundschaft und die tollen Gespräche. Ewa Blaszczak wurde unterstützt von der Foundation for Polish Science (FNP) und der Polish National Science Centre (NCN). Oluwafemi Kale wurde unterstützt von der Eva Luise und Horst Köhler Stiftung für Menschen mit Seltenen Erkrankungen und der Robert Bosch Stiftung.

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