Trügerisches Modell

Stammzellen von Mensch und Maus unterscheiden sich stärker als vermutet. Neue Studie stellt Forschungsvorgaben in Frage

5. März 2010

Sie gelten als wichtigster Modellorganismus für die Erkundung der menschlichen Biologie: Obwohl Mäuse ganz anders aussehen, ähnelt ihre Grundausstattung der des Homo sapiens in vielerlei Hinsicht. Für beeindruckende 99 Prozent der Maus-Gene etwa gibt es eine entsprechende Sequenz im menschlichen Erbgut. Daher kommt es auch, dass das Gesetz Wissenschaftlern hierzulande nur erlaubt, mit menschlichen embryonalen Stammzellen zu forschen, wenn sie ihre Fragen so weit wie möglich an tierischen Zellen “vorgeklärt” haben. Doch solche Tests sind häufig nutzlos - und führen mitunter sogar in die Irre. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von Forschern um Hans Schöler vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster, die jetzt in der Fachzeitschrift Cell Stem Cell erscheint.

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