Sara Wickström zur neuen Direktorin an das Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin berufen

2. November 2021

Sara Wickström, MD, PhD, ist neue Direktorin am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin. Zum ersten November 2021 hat sie das Amt der Direktorin im Nebenamt angetreten und wird es im April 2022 hauptamtlich übernehmen. Wickström tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Hans R. Schöler an, der ab 1. November 2021 weiterhin mit einer Emeritus-Gruppe an dem münsterschen Institut tätig bleibt.

Sara Wickström wurde zum 1. November 2021 von der Max-Planck-Gesellschaft zur Direktorin ans Max-Planck-Institut (MPI) für molekulare Biomedizin berufen. Sie startet am 1. November 2021 im Nebenamt ihre neue Abteilung „Zell- und Gewebedynamik“. Wickström beschäftigt sich mit der Frage, wie Gewebestammzellen mit einander und mit ihrer Mikroumgebung kommunizieren, so dass durch koordinierte Zellteilungen, Zellbewegungen und Differenzierungsvorgänge spezifische Gewebestrukturen entstehen können. Diese Forschung liefert einerseits Erkenntnisse, wie Gewebe ein gesamtes Leben lang gesund bleiben kann und andererseits gibt sie Hinweise auf therapeutische Möglichkeiten zur Krebsbekämpfung.

Im April 2022 wird Wickström mit einer Forschungsgruppenleiterin und 4 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von Helsinki nach Münster umziehen. Wickström war früher schon etliche Jahre in der Max-Planck-Gesellschaft tätig: von 2005 bis 2010 war sie Postdoktorandin am MPI für Biochemie in Martinsried und anschließend leitete sie für 10 Jahre eine Max-Planck Forschungsgruppe am MPI für Biologie des Alterns in Köln.

Begonnen hat Wickström ihre Laufbahn in Helsinki, Finnland, wo sie Medizin an der Universität Helsinki studierte. Sie absolvierte dort nach ihrem Studium ein MD/PhD-Programm, welches sie 2001 mit dem Titel ‚Medical Doctor‘ und 2004 mit einer Doktorarbeit (PhD) abschloss. Nach ihrer Zeit in Martinsried und Köln zog es Wickström beruflich wieder zurück in ihre Heimat. Zuletzt leitete sie als Professorin das Laboratorium „Cell and Developmental Biology“ an der Medizinischen Fakultät der Universität Helsinki und dem Helsinki Institute of Life Science.

„Ich freue mich auf eine Atmosphäre des spannenden und lebendigen wissenschaftlichen Austauschs innerhalb des Instituts als fruchtbaren Boden für neue Ideen sowie auf die Möglichkeit, ambitionierte, kreative Wissenschaft zu betreiben, die durch die Max-Planck-Gesellschaft ermöglicht wird“, sagt Sara Wickström zu ihrem Wechsel an das Max-Planck-Institut in Münster.

Wickströms Forschungsinteressen passen hervorragend zu den Forschungsthemen der anderen Abteilungen im Institut: „Wie die Abteilung von Ralf Adams sind wir sehr an den grundlegenden Prinzipien der Gestaltbildung lebender Strukturen interessiert. Ich freue mich darauf, mit seiner Abteilung zusammenzuarbeiten. In gemeinsamen Projekten können wir noch besser untersuchen, wie funktionelle Organe durch bidirektionale Rückkopplung und Überschneidungen zwischen Gewebestruktur und Funktion entstehen“, so Wickström.

Auf der Ebene der Moleküle und molekularen Komplexe sind Wickström und ihr Forscherteam besonders an der Zelladhäsion interessiert, dem Kerninteresse der Abteilung von Dietmar Vestweber: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit seiner Abteilung, denn wenn wir Epithel und Endothelien vergleichen, können wir verstehen, wie Kontakte zwischen Zellen mechanische und chemische Signale integrieren, so auch in Krankheit.“

Auch zeigt Wickströms Forschungsgebiet Gemeinsamkeiten mit denen der am MPI für molekulare Biomedizin ansässigen Forschungsgruppen von Britta Trappmann und Ivan Bedzhov: „Wie Britta Trappmann sind wir daran interessiert, Materialeigenschaften von Gewebe und die Auswirkungen der Gewebemechanik auf das Zellschicksal zu untersuchen. Und mit Ivan Bedzhov teilen wir das Interesse an Aspekten der Regulierung des Zellschicksals.“

„Es gibt also insgesamt viele wissenschaftliche Verbindungen zu allen Abteilungen und Forschungsgruppen, und ich freue mich sehr auf künftige Kooperationen innerhalb des Instituts.“

Zu ihrem neuen Forschungsstandort Münster sagt Wickström: „Ich war schon immer beeindruckt von der hohen Qualität der Wissenschaft in Münster sowie von der freundlichen und offenen Atmosphäre, und ich freue mich darauf, Teil dieser Gemeinschaft zu werden.“

Sara Wickström tritt die Nachfolge von Hans Schöler an, der weiterhin als Emeritus am Max-Planck-Institut tätig sein wird und ab dem 1. November 2021 eine Gruppe von sieben erfahrenen Forscherinnen und Forschern leiten wird. 2003 wurde der Entwicklungsbiologe und Stammzellforscher zum Direktor an das heute 20-jährige MPI für molekulare Biomedizin berufen und 2004 kam er aus den USA zurück nach Deutschland.

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