Das Gen, das die Lebensuhr zurückdreht

Max-Planck-Forschern ist es gelungen, Körperzellen mit einem einzigen Faktor in pluripotente Zellen zu verwandeln

5. Februar 2009

Früher war die Sache ein klarer Fall: Sobald ein Mensch geboren ist, gibt es kein Zurück. Ob Leber, Muskel oder Haut – keine Körperzelle, so schien es, kann je wieder etwas anderes werden als sie ist. Dieses Dogma freilich ist inzwischen widerlegt. Selbst ausgereifte Zellen, so weiß man heute, lassen sich in einen embryonalen Zustand zurückversetzen – wenn auch nur mit Hilfe krebsfördernder Gene und heikler genetischer Tricks. Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin in Münster haben jetzt jedoch entdeckt, dass es einfacher und risikoärmer geht, als geahnt. Mit einem einzigen Gen, berichtet das Team um Hans Schöler in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift Cell, konnten sie Zellen erwachsener Mäuse erfolgreich reprogrammieren (Cell, Online-Vorab-Publikation, 6. Februar 2009). Damit ist es geglückt, induzierte pluripotente Stammzellen (iPS) ohne eingeschleuste Tumor-Gene zu erzeugen. Das macht die Zellen sicherer und könnte so ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung künftiger Stammzelltherapien sein.

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